Das Schmidener Feld
Das Schmidener Feld ist eine schon seit der Keltenzeit belebte und beliebte, weitläufig flache Ackerflur zwischen Stuttgart und den Keuperbergen des Schwäbsichen Waldes im E und SE. Geologisch ist das Schmidener Feld eine Gäufläche [Wikipedia] auf sehr flach geneigten Lettenkeuper-Schichten - meist meterdick überdeckt von der nacheizeitlichen Windablagerung Löß [Wikipedia]. Diese Landschaft ist Menschengedenken besonders fruchtbar und wertvoll für die Menschen - durch die einzigartige Beschaffenheit und Zusammensetzung des Lösses. Ich sage nur Schluff ! Die hervorragende Bodenqualität des Schmidener Felds zeigt sich in einer Ackerzahl von 92 von 100 (Skala von 1-120). Hier haben sich sogar die seltenen Schwarzerden entwickelt, der potentiell fruchtbarste Bodentyp in Europa [LINK]. Noch bessere Böden muss man in D lange suchen. Die Waldinsel des Hartwaldes zeigt die minderwertigeren Böden der Gipskeuper-Schichten an. Gut genug für Bäume und ein paar Hügelgräber.
Unter landwirtschaftlichen Gesichtspunkten sind die Böden der Lößlandschaften also konsequent vor zunehmender Bebauung und Flächenversiegelung zu schützen und zu sichern. Eine ernste Gefahr für die wertvollen Lößäcker des Schmidener Feldes - und des ganzen Naturraums - stellt aktuell die Planung des Nord-Ostrings dar, einer autobahnähnlichen Umgehungstraße, die das Schmidener Feld rücksichtlos zerschneiden soll - und so als neue Schnellstraße und Umfahrung des Stuttgarter Raumes über Rems- und Neckartal noch mehr Autoverkehr anzieht und generiert. Mehr Informationen hierzu unter: Arge-Nordost.
Übrigens ist die Schmidener Feld - Fläche weitgehend bachlos mit Ausnahme randlicher Bachläufe, Wasserrinnen und Pfützen.
Das meiste Wasser versickert in das Kluftsystem von Lettenkeuper und Muschelkalk - um dann in kleinen Karst- oder Kluftquellen im Talgrund wieder auszutreten. Das schönste Beispiel ist die Schwarze Rems. Als Karst bezeichnet man in den Geowissenschften Geländeformen, vor allem in Kalk und Gips , die durch Lösungsverwitterung und späterer Wiederausfällung durch Wasser entstanden sind.